Sonntag, 20. November 2011

Ich bin.

Ich bin das Wasser,
Das mir kühl
Die Kehle runterrinnt
Der Bach, der Fluss, der Strom
Ich trinke mich selbst
Ich fülle mich auf
Ich tanke das Leben [selbst]

Ich bin reine Luft
Ich atme mich ein
Ich atme mich aus
Ich bin so voll
Ich bin so leer
Ich falle auseinander
Und werde ganz

Ich bin das Feuer
Ich bin die Sonne
Das Licht, das brennt
Der flackernde Geist
Im Mittelpunkt glühend
Strahlend, sich ausbreitend
Sich selbst vernichtend

Ich bin die Erde,
Auf der ich gehe
Auf der ich stehe
In der ich ruhe
Ich schlafe in ihr, mir, ein
Ich wache in ihr, mir, auf
Ich bin der Baum,
Die Wurzel, die Krone, der Stamm,

Eins: nach unten, nach oben - eins.
Nach innen, nach außen:

Eins.

Freitag, 18. November 2011

Einmal beginnen.

Einmal etwas anfangen, einmal etwas zu Ende bringen.

Lustig ist das Zigeunerleben, faria... Ich bin auf einer nie-enden-wollenden Reise zum Mittelpunkt des Seins selbst. Ahnend, was ich vorfinden werde, schreite ich voran, den Verwirrungen des Lebens erlegen und halb versunken im Treibsand der Ignoranz, reiße ich mich immer wieder selbst heraus um bei der nächsten Gelegenheit in einen Undertow zu stolpern, nicht wissend, wo - wann - wie ich wieder frei kommen werde. Mich fragend, ob Freiheit existiert, in diesem Sinne kontemplierend, ob ich nicht eigentlich Freiheit wählen kann, in jedem Moment, auch in diesem.

Die Finger machen sich selbstständig, die thailändische Brise weht mir um die Waden, die Sonnenstrahlen bringen das Grün zum Leben; ich blicke auf, ich sehe Grün, so grün, dass es direkt ins Herz fließt, und wieder heraus. Eine Einheit, eine fließende Existenz, eine göttliche Verbundenheit und Nicht-Getrenntheit, die heilt und ganz macht.

Und mich GANZ fühlen, das ist, was ich will.

Einmal etwas beginnen und fertig machen - oder ist das Illusion? Klar ist es das. Denn alles geht immer weiter, parallel, kreuz und quer und zeitgleich verschoben. Hört das eine auf, geht es in ein anderes über oder setzt sich woanders fort. Der Lauf, der Fluss, die Einheit. Was ist nicht alles Illusion in dieser, meiner subjektiven Realität, die rein durch meine physischen Eindrücke zustande kommt und als wirklich erscheint. Alles, was ich habe, sind meine Erfahrungen, meine Erinnerungen, meine Hoffnungen.

Einmal etwas anfangen. Was denn? Habe ich nicht schon etwas begonnen? Vor langer Zeit? Und hat nicht alles, was ich tue und säe seinen Grund und Bedeutung? Und wenn nicht, könnte ich dem Ganzen Wirrwarr nicht eben genau dies verleihen? Angenommen, ich bin Gött_in, kann ich dann nicht alles machen, was ich will? Kann ich nicht nach Belieben all das kreieren, was mich erfreut? Freude, Hedone, sie ist meine Muse. Doch auch Schmerz, Pathos, hat seine Rolle und ist am Ende nur Hedones herzzerbrechend attraktiver Zwillingsbruder.